Hilfsmittel für Historiker

Geschichtswissenschaftler im 21. Jahrhundert haben erstaunliche Ressourcen für die Übersetzung und Auslegung historischer Texte zur Hand.

Hier habe ich einige davon zusammengestellt. Gerne nehme ich Vorschläge entgegen, wie die Liste ergänzt und verbessert werden kann. Am besten gleich unten als Kommentar!

Deutsche Wörterbücher

Das Trier Center for the Digital Humanities bietet die Möglichkeit, 25 historische Wörterbücher und Nachschlagwerke mit einer Suchmaske zu durchsuchen! Das bekannteste davon ist das Deutsche Wörterbuch, das von den Brüdern Grimm (die übrigens in Kassel zur Schule gingen und an der Universität Marburg studierten) im 19. Jahrhundert ins Werk gesetzt wurde. Es ist ein unentbehrliches Hilfsmittel für die Übersetzung historischer Texte, besonders in digitaler Form.

http://woerterbuchnetz.de/

 

Ein weiteres Wörterbuch für Frühneuhochdeutsch wird von der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen nach und nach hier digitalisiert:

https://fwb-online.de/

 

Obwohl genau genommen kein Wörterbuch, bietet die Website academic.com  eine zentrale Suchmaske für eine weitreichende Sammlung Nachschlagwerke, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch:

German: http://www.deacademic.com/

English: http://www.enacademic.com/

Allgemeine Ressourcen und Sammlungen:

Das Blog „The Labyrinth“ bietet eine Sammlung von Hilfsmitteln zum Mittelalter an.

https://blogs.commons.georgetown.edu/labyrinth/

Eine private wissenschaftliche Initiative, um eine zentrale Liste von Links und Hilfsmitteln zum Mittelalter anzulegen:

https://www.mediaevum.de/links

Glossaries

Meine Kollegin Ann C. Sherwin übersetzt als Familienforscherin überwiegend historische Dokumente. Sie hat eine nützliche Liste von deutschen Begriffen mit ihren englischen Pendants bzw. Erklärungen auf Englisch zusammengestellt.

https://writinghistory.de/wp-content/uploads/2019/05/Glossary-of-Old-German-Words.pdf

Auf der Seite des Dorset Online Parish Clerk Projektes (Rootsweb) gibt es eine Liste mit Begriffen, die in englischen Dokumenten des 17. und 18. Jahrhunderts vorkommen.

http://freepages.genealogy.rootsweb.ancestry.com/~fordingtondorset/Files/Glossary.html

Paläografie

Das Lesen von archivalischen Quellen braucht viel Übung. Dafür gibt es nützliche Webseiten:

Mit diesen Übungen kann man Kurrentschrift lesen lernen, zumindest wie sie im 18. bis 20. Jahrhundert benutzt worden ist. Das ist ein erster guter Schritt, um später noch ältere Dokumente zu entziffern.

http://www.suetterlinschrift.de/
http://www.kurrent.de/
https://script.byu.edu/
https://homepage.univie.ac.at/johannes.seidl/wp-content/uploads/2014/11/Schriftenskriptum.pdf

Die Universität von Nottingham betreut eine hervorragende Seite für das Lesen und Auslegen von mittelalterlichen englischen (und lateinischen) Dokumenten:

http://www.nottingham.ac.uk/manuscriptsandspecialcollections/researchguidance/medievaldocuments/introduction.aspx

Und wer als Historiker die Arbeit gelegentlich etwas vor sich herschieben möchte, genießt bestimmt das „Ducking Stool Game“, bei dem man alte englische Handschriften kennenlernt!

http://www.nationalarchives.gov.uk/palaeography/default.htm

Abkürzungen:

Manchmal reicht es nicht, einen alten Text lesen zu können, weil Schreiber oft Abkürzungen benutzten, die nicht mehr üblich sind. Die folgenden Links bieten dazu Hilfe:

http://www.ub.uni-koeln.de/cdm/compoundobject/collection/mono20/id/8533/rec/1
https://archive.org/stream/notaelatinae00linduoft#page/n5/mode/2up
http://people.ucalgary.ca/~scriptor/papers/pluta/pluta.html

Datierung:

Die Datierung älterer Texte basiert oft auf religiösen Feiertagen, die z. B. je nach Mondphase an unterschiedlichen Tagen gefeiert wurden.

Das Standardwerk für die Berechnung solcher Daten in deutschen Quellen ist Hermann Grotefends Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit, das nun auch in digitaler Form zugänglich ist:

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/gaeste/grotefend/grotefend.htm
https://www.mediaevum.de/links/nachschlagewerke/kalender

Die obengenannte Seite der Universität Nottingham beinhaltet auch Informationen zur Datierung in englischen Quellen und ein Lernquiz.

http://www.nottingham.ac.uk/manuscriptsandspecialcollections/researchguidance/datingdocuments/introduction.aspx

Bilder:

Die Pitts Theology Library an der Emory Universität hat über 48.000 Bildquellen digitalisiert und im Internet für Unterrichts- und Forschungszwecke zugänglich gemacht. Hier lässt sich eine reiche Auswahl an Bildern mit religiösen Themen aus der Reformationszeit finden.

http://pitts.emory.edu/dia/

Für sein Projekt „Deutsche Geschichte in Dokumenten und Bildern“ hat das Deutsche Historische Institut in Washington, D.C., USA, Hunderte historischer Bildquellen aus dem deutschsprachigen Raum ins Netz gestellt:

http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/home.cfm

Landkarten:

Eine Sammlung digitaler historischer Karten seit der Antike:

http://www.myoldmaps.com/

Neben Bildquellen stellt das Deutsche Historische Institut in Washington, D.C., USA, in jedem der zehn Bände seiner Sammlung „Deutsche Geschichte in Dokumenten und Bildern“ eine Reihe moderner Landkarten zu Verfügung, die Aspekte der deutschen Geschichte darstellen:

http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/home.cfm

Gewichtseinheiten und Maße:

Historische Dokumente benutzen oft nicht mehr gebräuchliche oder nur regional verwendete Maß- oder Gewichtseinheiten, die nicht unbedingt übersetzt werden können:

http://wiki-de.genealogy.net/L%C3%A4ngenma%C3%9Fe
http://www.nottingham.ac.uk/manuscriptsandspecialcollections/researchguidance
/weightsandmeasures/introduction.aspx

Währungen:

Wie Maßeinheiten unterschieden sich auch Währungen von Ort zu Ort und stellen deshalb manchmal eine echte Herausforderung dar:

http://www.nationalarchives.gov.uk/palaeography/quick_reference.htm#money
http://www.personal.utulsa.edu/~marc-carlson/history/coin.html

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